28.04.2024

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Deutsche Kommunistische Partei Karlsruhe





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Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945

von Hilde Wagner (+2002)

Die Kommunisten hatten aus einem Fehler der Vergangenheit gelernt: Sie haben in der Zeit der Weimarer Republik, im Jahr 1931/32 immer noch auf den Sozialismus orientiert, als es längst darum gegangen wäre, breite Volksmassen gegen den drohenden Faschismus zu mobilisieren und die bürgerliche Demokratie zu verteidigen. Sie haben diesen Fehler auf dem 7. Weltkongress der Kommunistischen Internationale und auf der Brüsseler Konferenz der KPD 1935 korrigiert. Dort wurde die Sammlung aller Kräfte gegen das Nazi-Regime und die heraufziehende Kriegsgefahr in den Mittelpunkt der Aufgaben der Partei gestellt. Über die Beschlüsse des 7. Weltkongresses und der Brüsseler Konferenz haben die Kommunisten unter den schwierigen Bedingungen der Illegalität in der faschistischen Diktatur so gut es möglich war diskutiert. Schon damals entwickelten sie die antifaschistische Alternative, den Kampf um eine antifaschistisch-demokratische Ordnung, in der die Arbeiterklasse mit ihren Verbündeten und nicht mehr die Kräfte des Monopolkapitals, die den Faschismus hochgezüchtet und an die Macht gehievt hatten, bestimmen sollten. Neben der Herstellung der Aktionseinheit und der Überwindung der Spaltung der Arbeiterklasse sollten antifaschistische Verwaltungsorgane in den Städten und Gemeinden geschaffen werden und der Neubau einer demokratischen Grundordnung mit allen, die gewillt waren, an die Stelle der faschistischen Diktatur die Herrschaft des Volkes zu setzen.

Der Aufruf der KPD vom 11.6.1945 war die logische Konsequenz der auf dem 7. Weltkongress eingeleiteten Politik. Er enthielt als Kern ein neues, gemeinsames Ziel: Aufrichtung eines antifaschistisch-demokratischen Regimes, eine parlamentarisch­demokratische Republik mit allen demokratischen Rechten und Freiheiten für das Volk. Die geschichtlichen Erfahrungen hatten gezeigt, dass der Sozialismus in Deutschland nicht mit einem Sprung erreicht werden konnte; es mussten antiimperialistsche demokratische Umgestaltungen vorausgehen.

Das Programm der KPD war auf die geschichtliche Hauptaufgabe gerichtet: Eine dritte Wiederholung der imperialistischen Katastrophenpolitik unmöglich zu machen, die Macht des Rüstungskapitals, der großen Industrie- und Bankkonzerne, der Militaristen vollständig zu besiegen, eine dauerhafte Friedensordnung in Deutschland zu errichten. Um das zu erreichen, war das Bündnis der Arbeiterklasse mit den Bauern, mit den städtischen Mittelschichten, mit der Intelligenz, ja selbst mit Teilen der kapitalistischen Klasse notwendig. Sie alle wollten Frieden und Demokratie, aber nur ein kleiner Teil von ihnen wollte den Sozialismus. Also musste das angepeilte Ziel dieser Umwälzung eine antifaschistische Ordnung sein, von der es dann einmal möglich sein würde, zum Sozialismus hinüberzuleiten.

Der KPD-Aufruf vom Juni 1945 befand sich in voller Übereinstimmung mit dem 8 Wochen später, im August 1945 unterzeichneten Potsdamer Abkommen der 4 Siegermächte der Antihitlerkoalition, dessen Kernaussage ist, dass das großdeutsche, faschistische, nationalistische, chauvinistische dritte Reich auszumerzen ist und an seiner Stelle ein einheitliches, friedliebendes, demokratisches Deutschland entstehen sollte.

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2020-03-22 16:49:55

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